Am 09. April 2016 fand das für Düsseldorf „1. inklusive Skatturnier für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen“ statt. Initiiert hatte dieses besondere Skatturnier Jürgen Hoop, Beauftragter für das Skatturnier 2016 des Blinden- und Sehbehindertenvereins Düsseldorf e.V. (BSVD). Der Skatklub „Optimisten SC Düsseldorf“ sagte auf dessen Anfrage hin seine Teilnahme und Unterstützung sofort zu.
Der BSVD hat es sich zur Aufgabe gemacht, für die blinden und sehbehinderten Mitglieder gleichwertige Lebensbedingungen zu schaffen. Mit seinen Projekten wie Tandem fahren, Schießen im Schützenverein, Tanzen oder Jiu Jitsu kann er bereits gelungene Inklusionen vorweisen. Mit dem neuen Projekt, in Düsseldorf ein Skatturnier auszurichten, das im Verhältnis zu den üblichen uns bekannten Skatturnieren mit wesentlich mehr Vorbereitungszeit und Kosten verbunden ist, wurde ein weiterer Schritt zur gesellschaftlichen Teilhabe und zum zwanglosen Miteinander geschaffen.
Das in der Gaststätte „Berta 3“ in Düsseldorf-Gerresheim ausgerichtete Turnier war ein voller Erfolg. Aufgrund der Räumlichkeiten war die Teilnehmerzahl begrenzt. Jürgen Hoop und Achim Wagener, der Vorsitzende des „Optimisten SC Düsseldorf“, konnten 34 Teilnehmer begrüßen. Einige hatten eine weite Anreise auf sich genommen, um an diesem Turnier teilzunehmen. Sie kamen z. B. aus Düren, Zülpich, Münster, Moers oder Bergisch Gladbach. Zehn „Optimisten“ hatten die Aufgabe der Listenführung.
Da die „Optimisten“ keinerlei Erfahrung mit dem Umgang von blinden und sehbehinderten Skatspielern hatte, gingen sie mit gemischten Gefühlen in dieses Turnier. Bei der Besetzung der Tische mussten die Besonderheiten (blind, sehbehindert, sehend, Listenschreiber) jedes einzelnen Teilnehmers berücksichtigt werden, was für das Setzen nach Spielpunkten zur 2. Serie zeitaufwändig war. Ungewohnt ist das Mischen des dicken Stapels Blindenkarten. Es sind natürlich keine gezinkten Karten, sondern speziell mit Foliendruck hergestellte Karten, bei denen nur auf der Bildseite an den Ecken oben links und unten rechts der Wert der Karte eingestanzt ist. Die Geräuschkulisse ist ein wenig höher, weil jede Karte angesagt werden muss. Das für die Sehenden ungewohnte Ansagen der Karten beeinflusste die Konzentration auf den Kartenverlauf und das Mitzählen. Unsere Hochachtung gilt den Blinden und Sehbehinderten, die damit keinerlei Mühe hatten, die ihren Punktestand kannten und sogar wussten, wie viele und welche Spiele gespielt worden sind. Festzuhalten ist, dass es allen riesigen Spaß gemacht hat, miteinander Skat zu spielen. Eine Bereicherung für beide Parteien.
Für unseren Skatsport als solches hatten wir den schönen Begleiteffekt des Medieninteresses. Der BSVD hatte mehrere Printmedien auf dieses Event hingewiesen. Im Vorfeld berichteten die Lokalzeitschriften der „Rheinbote“ und die „Gerresheimer Gazette“ über das bevorstehende Skatturnier. Über den Veranstaltungstag verteilt kamen sowohl die RP, die WZ als auch der Express vorbei, um zu interviewen und zu fotografieren.
Die Düsseldorfer Bürger-meisterin Frau Klaudia Zepuntke (rechts im Bild) und die 2. Vorsitzende des BSVD Frau Renate Hoop (links im Bild) beendeten die Veranstaltung. Beide brachten ihre Freude zum Ausdruck, dass in Düsseldorf ein weiterer Meilenstein in Sachen Inklusion gesetzt werden konnte.
Frau Zepuntke übernahm die Siegerehrung der Erstplatzierten. Neben 16 Geldpreisen erhielt jeder Teilnehmer ein von Frau Christel Werthschulte (BSVD-Vorstandsmitglied) ein selbst gemaltes Aquarell.
von links: Achim Wagener, Christel Werthschulte, Klaus Schlechter (1. Platz),Renate Hoop, Klaudia Zepuntke, Wilfried Schwellnus (2. Platz); Werner Polklöser (3. Platz
Der Optimisten SC Düsseldorf bedankt sich recht herzlich bei den Initiatoren, dass sie an diesem besonderen Turnier teilhaben durften, und bei allen Teilnehmern für den harmonischen und fairen Verlauf des Turniers. Unser Dank gilt auch unserem Wirtsehepaar Sabine und Franco Labanca, die uns den Aufenthalt in ihren Räumen sehr angenehm gestalteten.
Inge Wagener